Kreispräsident Burkhard E. Tiemann
Rede anlässlich der Gründungsversammlung des Vereins „Gemeinsam e.V.“ am 18.01.2005 im Kreistagssaal des Kreishauses in Pinneberg
„Die Stärke des Menschen erkennt man daran, wie er mit den Schwächsten einer Gemeinschaft umgeht.“
Auf diesen Satz habe ich oft in Grußworten und Reden hingewiesen. Ich möchte Verständnis wecken für die besonderen Probleme und Herausforderungen, vor denen Behinderte und ihre Familien stehen. Das ist der Grund, warum ich mich entschlossen habe, diesen Verein zu gründen.
Ich weiß, dass viele Menschen bereit sind, ihre Herzen zu öffnen, wenn sie auf konkrete Hilfsangebote aufmerksam gemacht werden. Die Katastrophe in Südost-Asien hat das gezeigt. Die Solidarität, die seit Weihnachten den Menschen in Indonesien, Sri Lanka oder Indien entgegengebracht wird, zeigt, wie groß auch in Zeiten, in denen man glaubt, purer Egoismus beherrsche unsere Ellenbogengesellschaft, das Mitgefühl ist, wie groß der Wille ist, anderen zu helfen. Auf Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft ist Verlass. Aber genau so, wie wir nicht vergessen dürfen, dass es auch in anderen Teilen der Welt Not, Hunger und Vertreibung gibt, dürfen wir auch nicht vergessen, dass es auch bei uns viel Not gibt. Viele sind sich dessen nicht bewusst, dass es hier bei uns in Deutschland Tausende von Kindern gibt, die keine feste Bleibe haben. Das Jahr hätte mit der Flutkatastrophe nicht schlechter enden können, aber auch nicht besser beginnen können, als mit dieser Welle des Mitgefühls. Auf dieser Welle sollten wir uns tragen lassen. Ich bin sicher, wir werden die Menschen hier im Kreis erreichen, wenn sie erkennen, dass das persönlich erbrachte Opfer sinnvolle Verwendung findet. Dafür möchte ich stehen. Dafür möchte ich meine ganze Kraft einsetzen.
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass jeder junge Mensch mit einem Handicap, insbesondere Kinder mit geistiger Behinderung so viel Schutz und Hilfe wie möglich erhalten und dass jedes Kind mit Behinderung gleichberechtigt und so selbstbestimmt wie möglich in unserer Gesellschaft leben kann.
Wenn wir dazu beitragen, haben wir die Zeit, die wir dafür einsetzen, gut investiert. Als Kreispräsident bin ich gern bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Und ich möchte Sie bitten, die von mir vorgeschlagenen Personen möglichst mit breiter Mehrheit zu wählen.